Worum geht es hier? Jenseits des Selbstoptimierungswahns, möchte ich Erkenntnisse, Erlebnisse und Methoden mit euch teilen, die mir geholfen haben zufriedener zu planen. Ob ich dabei effizienter geworden sind, mehr erledigt kriegen oder bessere Pläne habe, sei dahin gestellt. Darum geht es auch nicht. Stattdessen hat sich meine Haltung gegenüber Planung mit den Jahren geändert. Und die Haltung mir selbst gegenüber, was für mich zu sehr viel mehr Gelassen- und Zufriedenheit geführt hat. Vielleicht ist der ein oder andere Gedanke dabei, der euch inspiriert oder Dinge in ein neues Licht rückt? Das wäre der größte Nutzen, den ich mir für diesen Blog wünschen könnte. Vielleicht ist er aber auch nur unterhaltsam und ihr könnt euch selbst wiederfinden? Auch sehr gut! Hauptsache, ihr habt danach ein gutes Gefühl, seht, das andere (ich) auch täglich zu kämpfen haben (denn nur deshalb beschäftige ich mich so intensiv damit: kontinuierliches Scheitern) und könnt ein wenig großzügiger zu euch selbst sein.
Irgendwann habe ich mich nämlich gefragt, warum ich mir eigentlich immer so einen Druck mache. Warum muss immer alles perfekt sein? Warum bin ich so schlecht im Nichtstun? Und habe sofort ein schlechtes Gewissen, wenn ich beim Gammeln vor Netflix erwischt werde? Warum ist die to-do-Liste immer zu lang und warum halsen ich mir trotzdem noch mehr auf?
Natürlich ist es leicht in einer Leistungsgesellschaft viel zu viel von sich selbst zu verlangen. Von allen Seiten wird uns gesagt, was theoretisch möglich ist, wieviel bessser, schneller, erfolgreicher und damit vermeintlich glücklicher wir sein sollen. Da fällt es schwer, mit der eigenen Situation und den eigenen Fähigkeiten zufrieden zu sein. Aber das erklärt noch nicht diese Strenge, Frustration oder sogar Wut mir selbst gegenüber, wenn etwas nicht klappt. Woher kommt die? Mangelt es mir einfach an Selbstwertgefühl? Glaube ich wirklich mir Akzeptanz, Wertschätzung oder gar Liebe durch Leistung verdienen zu können? Tatsache ist, dass mein Verhalten oft diesen Anschein macht, auch wenn ich es eigentlich besser weiß. Aber etwas theoretisch zu wissen und es so verinnerlicht zu haben, dass man danach handelt, sind zwei verschiedenen Sachen. Meine Auseinandersetzung mit meiner eigenen (Planungs-)Haltung wurde durch sehr, sehr viele Selbstzweifel, selbsterfüllende Prophezeiungen und Frustration ausgelöst. Sie begleiten mich seit Jahren auf meinem Weg. Und so quälend sie sein mögen, sie sind doch auch der Anstoß zu Selbstreflexion und der Suche nach neuen Lösungen. Und dass sie so viel seltener geworden sind, veranlasst mich überhaupt erst zu diesem Blog. Ich hoffe, dass ich euch auf eurem eigenen Weg ein Stück begleiten darf.